Bildung

Natur(Basis)Stufe

Tatort Meggen, Kanton Luzern. Eine priviligierte Gemeinde, zumal was den Finanzhaushalt betrifft. Innovativ? Grundsätzlich ja. So hat die Gemeinde Meggen mit ihren rund 7000 Einwohnern im Jahre 2020 ein auf drei Jahre befristetes Projekt lanciert, die Basisstufe, also erster und zweiter Kindergarten, sowie erste und zweite Primarklasse, in der Natur zu führen. Im Raum Tschädigen konnte an einem Waldrandgrundstück die NBS (Naturbasisstufe) erfolgreich umgesetzt werden. Die Aussagen, sowie das Legislaturziel des Gemeinderats bekundeten eindeutig, dass das Ziel sei, nach der Projektphase die NBS in den regulären Schulbetrieb zu überführen.

Vordergründig und legitim begründet hat der Gemeinderat, die Bildungskomission und die Schulleitung das Projekt nun kastriert. Per Schuljahr 2023/2024 soll auf Grund gesetzlicher Bestimmungen aus den Bereichen Landwirtschaft und Waldwesen die Schülerzahl und auch das Angebot reduziert werden auf einen Naturkindergarten.

Die öffentlichen Stellungnahmen und die persönlichen Kontakte mit den Behördenvertretern lassen gewisse Zweifel offen, ob das Projekt weiterzuführen, wider aller Erwartungen, überhaupt gewünscht wird.

  1. Soweit bekannt wurden keine Anstrengungen vorgenommen, um für das bestehende Projekt eine Sonderbewilligung seitens Kanton zu erhalten, welche die aktuell gegen die Gesetze verstossenden Umstände in eine konforme Rechtslage rücken täten.
  2. Es konnte der Bevölkerung seitens der Behörden kein Protokoll oder Workshop-Paper ausgehändigt werden, in welchem die konkreten Bemühungen zur Weiterführung einer NBS aufzeigt.

Fazit daraus ist, dass die durch die Behörden erzeugte Wirkung dahin tendiert, dass man schlicht und einfach «keine Lust» hat, die NBS weiterzuführen.

Wichtigkeit einer Naturbasisstufe:

In meiner Stellungnahme vom 10.10.2022 zeige ich den erheblichen Mehrwert einer NBS für Kinder und die Gemeinde Meggen auf: => STELLUNGNAHME VOM 10.10.2022.

Es scheint mir Paradox, dass gerade jene Parteivertreter, welche im Gemeinderat und der Bildungskommission sind, sich öffentlich für Klima und Umwelt einsetzen (wollen). Doch zeigt es auf, dass praktische, sinnvolle Lösungen wie bspw. das Bewusstsein fördern von Kindern während 4 Jahren zur Thematik «Umweltbewusstsein» unbequemer scheinen als eine weitere Steuer und andersweitige Sanktionen einzuführen.


Bildung ::: Obligatorische erste Jahre

Ein schwieriges Thema. Aktuell (2023) bin ich selbst mit meinem Sohn betroffen und werde es in Kürze auch mit meiner Tochter sein, die in das obligatorische Bildungssystem eintreten wird.

Weshalb schwierig? Meines Erachtens, da es eine zunehmende Herausforderung sein wird, das Dreieck:
> Informationen < > Pädagogik <> Realität < im Schulzimmer einvernehmlich und ausgewogen zu vereinen.

Der Gehalt an Informationen bzw. Wissen, was man den Kindern vermitteln kann nahm die letzten 30 Jahre, nicht zuletzt durch die Digitalisierung, exponentiell zu. Dazu kommt, dass dieses Wissen nicht in Büchern einer Schulbibliothek vorbehalten sind, sondern jedem frei zugänglich, jederzeit zur Verfügung stehen. Wikipedia und Dokumentationssendungen unterstützen dies. Doch bedeutet diese Verfügbarkeit nicht, dass alle diese auch im privaten Rahmen nutzen. So entsteht bereits von Elternhaus zu Elternhaus ein Potential des ungleichen Wissenstandes, der nicht mehr innerhalb eines Schuljahres in voller Bandbreite abgedeckt werden kann.

Pädagogik. LehrerIn zu sein ist wahrlich ein Knochenjob. Wie oben beschrieben durch das stark divergierende Wissensspektrum der einzelnen Kinder innerhalb einer Klasse, andererseits kann der Lehrer nicht mehr einzig durch seine Autorität trumpfen kann, sondern ist eingebettet in einem Kreis von zunehmends antiautoritärer Erziehung, mühseligen Vorschriften seitens der Schule und letztendlich dem ständigen potentiellen Druck der Medien, welche wie aasleckende Geier über dem Verhalten der Lehrkräfte schweben. Da auch in der Gesellschaft die Erziehungsformen sich merklich verändern und es immer mehr Modelle der Familiengestaltung und Erziehung gibt, wird auch die Lehrkraft zunehmendes gefordert, mit allen «Produkten», also den Kindern» zurecht zu kommen. «Gute Lehrer» sind somit zu ehren. Aus meiner persönlichen Warte, etablieren sich dann letztendlich die Lehrer zu «beliebten» Lehrern, die ein gesundes Mass an Autorität und Konsequenz an den Tag legen, doch dies mit einer gewissen Milde und Gerechtigkeit zu Tage bringen.

Realität. Nicht nur, dass Informationen immer breiter werden, da durch das Internet und die Digitalisierung diese einfacher und besser verfügar zur Verfügung stehen, sondern auch die Geschwindigkeit, wie diese zur Verfügung stehen nimmt stetig zu. Nichts desto trotz benötigt ein wacher Geist auch Grundlagenwissen, um Informationen zu bewerten und einzuordnen. Beispielsweise in der Mathematik/Physik ist dies gut ersichtlich:
In den «Laien-Medien» wie 20 Minuten wird grossartig über die Erfolge von Fusionsreaktoren berichtet, doch bedürfte es gar mehr als ein 20 Minuten Artikel, um dessen Wirkungsweise und den daraus folgenden Nutzen zu verstehen. Nur so dürfte man sich auch anmassen, politische Debatten darüber zu führen. Doch wer hat diese schon? Aber auch bspw. der Ukraine-Nato-Russland Krieg der seit 2022 vorherrscht. In den westlichen Medien wird ein regelmässiges Putin-Bashing betrieben. Wenn ich auf Putin angesprochen werde, so muss ich faiererweise zugeben, dass ich die historischen Hintergründe in dieser Region zu wenig kenne, um zu urteilen, ob eine Landannektion gerechtfertigt ist aus Nationaler Sicht der Russen oder nicht. Krieg ist selbstredend per se nichts Gutes, wenn Menschen zu Schaden kommen, doch beweisst der Mensch die letzten 200’000 Jahre, dass Konflikte in seine DNA eingebrannt scheinen.

Ein schwieriger Balanceakt stellt auch ein Lehrplan 21 dar. Einerseits sicherlich hilfreich in er Verwaltung einer Schule und um ein einigermassen, national ausgewogenes Bildungsniveau zu erhalten, andererseits auch einschränkend bei der individuellen Ausgestaltung lokaler Begebenheiten und Anliegen der Lehrkräfte.

Doch wie bringt man nun dieses Dreieck unter einen Hut, um allen Positionen gerecht zu werden?
Ich denke, dass die Schulen vor allem Grundlagenwissen vermitteln sollten, die Wertung dieser dann der Familie und den Eltern zugelastet werden soll. Dies verhindert einerseits geistig uniformierte Schulabgänger und andererseits ist mit der Inpflichtnahme der Eltern auch der Wert einer Familie wieder gestärkt.
Leider geben Eltern die Erziehungs-, Bildungs- und Wertvorstellungserziehung viel zu oft gänzlich der Schule ab.